Nachruf für Prof. Dr.-Ing. Roland Baar

[Foto: Roland Baar]

Unser Kollege Roland Baar ist am 23.06.2018 bei einem Verkehrsunfall in der Nähe seines Wohnortes Gifhorn tödlich verunglückt. Er war Professor für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Berlin.

Roland Baar war ein immer aktiver Mensch. Neben seiner wissenschaftlichen Reputation war er als Rudersportler sehr bekannt - maßgeblich führte er als Schlagmann den deutschen Ruderachter zwischen 1989 und 1996 zu 5 Weltmeistertiteln und zwei Olympiamedaillen. Er galt als stets fairer Athlet, besonnen, bescheiden. Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er dem Rudersport und dem Kampf gegen Sportbetrug als Ombudsmann der Nationalen Anti-Doping-Agentur verbunden.

Roland Baar studierte Maschinenbau an der Universität Hannover und promovierte hier am Institut für Strömungsmaschinen mit einer Arbeit über Beschleunigungsvorgänge von Partikeln in Düsen und Strahlen. Daraufhin wechselte er 1997 zur Volkswagen AG. Er kam bald in den Bereich der Dieselmotor-Entwicklung und zur Turbolader-Entwicklung. Roland Baar kann als eine der Personen gesehen werden, die maßgeblich die Kolbenmaschine mit der Strömungsmaschine verband. Seine Leistungsfähigkeit führte schnell dazu, dass er zunehmend auch im Management aktiv wurde, 2003 als Abteilungsleiter in der Entwicklung, 2005 als Leiter der Abteilung Entwicklung Motorkomponenten im Werk Salzgitter. 2006 wechselte er zur Voith Turbo als Leiter der Turbolader-Entwicklung und Prokurist.

Roland Baar war es gewohnt, gleichzeitig an vielen Stellen aktiv zu sein. Er blieb seiner Ursprungs-Universität Hannover verbunden. Er lehrte parallel zu seiner Industrietätigkeit, langjährig hatte er einen Lehrauftrag für das Fach Turbolader, und vertretungsweise in der Vakanzzeit 2005 bis 2008 auch für das Fach Verbrennungsmotoren 1. Im Jahr 2008 erhielt er den Titel des Honorarprofessors an der inzwischen umbenannten Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.

2011 wurde Roland Baar auf die Professur für Verbrennungskraftmaschinen an die TU Berlin berufen und wurde Mitglied der WKM. Roland Baar baute an der TU Berlin im Institut für Land- und Seeverkehr das Fachgebiet Fahrzeugantriebe wieder neu auf, startete neue Forschungsprojekte in den Bereichen der Motorenforschung wie z.B. Aufladetechnik, Brennverfahren, Einspritzung und neue Kraftstoffe. Er engagierte sich aktiv in der aktuellen Diskussion zu Dieselmotoren - in Interviews wie in der Stellungnahme der WKM zur Zukunft des Verbrennungsmotors und der Bewertung der dieselmotorischen Situation. Neben der Arbeit in Gremien und Tagungsleitungen übernahm er die Pflichten eines Associate Editors im neu gegründeten wissenschaftlichen Journal Automotive and Engine Technology der WKM.

Der Tod von Rolands Baar ist plötzlich, früh, unfassbar. Er war leistungsorientiert, aktiv, erfolgreich mit immer hoher Schlagzahl, kollegial, prinzipienfest, respektiert und gleichzeitig bescheiden.

Er hinterlässt im Familienkreis seine Frau, zwei erwachsene Kinder, ein Enkel sowie an der TU Berlin viele Mitarbeiter. Sie werden ihn sehr vermissen. Roland Baar hinterlässt eine große Lücke. Wir Kollegen der WKM sind betroffen und trauern sehr um Roland Baar und mit seiner Familie und Angehörigen.

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